Gödel in Wien
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Kurt Gödel lebte von 1924 bis zu seiner Emigration 1940 in Wien. In dieser Zeit bewies er zwei seiner berühmtesten Sätze, die die Grenze feststellen, was in Prädikatenlogik erster Stufe ausgedrückt werden kann und was nicht - den Gödelschen Vollständigkeitssatz und den Gödelschen Unvollständigkeitssatz.
Einige Gedenktafeln dokumentieren Stationen von Gödels Leben in Wien:
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Zeit | Adresse | Inschrift und Anmerkungen |
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8. Oktober 1924 - 8. April 1927 | Florianigasse 42 Wien 8 | "Der größte Logiker des 20. Jahrhunderts Kurt Gödel 1906-1978 wohnte hier als Student der Mathematik und Philosophie vom 8.10.1924 bis zum 8.4.1927" [1] Anmerkung: Diese Tafel wurde am 27. April 2008 enthüllt.* |
8. April 1927 - 20. Juli 1927 | Frankgasse 10 Wien 9 | "Kurt Gödel 1906-1978 Der bedeutendste Logiker seiner Zeit wohnte hier als Student der Mathematik und Philosophie vom 8.4.1927 bis zum 20.7.1927 ⊢A ⇔ ⊨A" [2] Anmerkung: Diese Tafel wurde am 28. April 2008 enthüllt.* |
6. Oktober 1927 - 1. Juli 1928 | Währinger Straße 33 Wien 9 | "Kurt Gödel 1906-1978 Der bedeutendste Logiker seiner Zeit wohnte hier als Student der Mathematik und Philosophie vom 6.10.1927 bis zum 1.7.1928 T⊬⊥ ⇔ T⊬CONST" [3] Anmerkung: Diese Tafel wurde am 28. April 2008 enthüllt.* |
4. Juli 1928 - 5. November 1929 | Lange Gasse 72 Wien 8 | "Kurt Gödel 1906-1978 Der bedeutendste Logiker seiner Zeit wohnte hier als Student der Mathematik und Philosophie vom 4.7.1928 bis zum 5.11.1929 ZF ⊢ CONSZF⇔CONSZFC+CH" [4] Anmerkung: Diese Tafel wurde am 28. April 2008 enthüllt.* |
1930 - 1937 | Josefstädter Straße 43-45 Wien 8 | "In diesem Hause wohnte von 1930-1937 der große Mathematiker und Logiker Kurt Gödel 1906-1978 Hier entdeckte er seinen berühmten Unvollständigkeitssatz die bedeutendste mathematische Entdeckung des zwanzigsten Jahrhunderts 2006" [5] Anmerkung: Diese Tafel wurde am 23. Februar 2007 enthüllt.** |
11. November 1937 - 9. November 1939 | Himmelstraße 41 Wien 19 | "Dieses Haus ehrte durch seinen Aufenthalt 11.11.1937-9.11.1939 vor der Emigration einer der bedeutendsten Mathematiker und Logiker des 20. Jahrhunderts Prof. Dr. Kurt Gödel 1906-1978 1930 Vollständigkeit des Logikkalküls 1938 Relative Widerspruchsfreiheit des Auswahlaxioms und der Kontinuumshypothese zur Mengentheorie 1945 Träger des Einsteinpreises 1967 Ehrendoktor der Harvard University" [6] Anmerkung: Nach anderen Quellen erhielt Gödel den Einsteinpreis 1951.*** |
9. November 1939 - 10. Jänner 1940 | Hegelgasse 5 Wien 1 | "Der große Mathematiker und Logiker Kurt Gödel 1906-1978 hatte hier seinen letzten Wohnsitz vom 9.11.1939 bis zum 10.1.1940 bevor er Wien für immer verließ" [7] Anmerkung: Diese Tafel wurde am 28. April 2008 enthüllt.* Anmerkung: Gödel war an dieser Adresse bis zum 14. Februar 1948 gemeldet.**** |
(1922 - 1936) | Boltzmanngasse 5 Wien 9 | Anmerkung: Im heutigen Raum 3E28 in diesem Gebäude wurden die Treffen des Wiener Kreises abgehalten, an denen Gödel gelegentlich teilnahm. Nach mehrmaligem Umbau ist von der ursprünglichen Ausstattung des Raums nichts erhalten geblieben. |
Strudlhofgasse 4 Wien 9 | Anmerkung: Ein Hörsaal in diesem Gebäude (3E63) ist Gödel zu Ehren nach ihm benannt. Es handelt sich um den ehemaligen Kleinen Hörsaal des früher dort befindlichen Mathematischen Instituts, unmittelbar neben dem ehemaligen Großen Hörsaal, der heute Ludwig-Boltzmann-Hörsaal heißt. |
** ↑ Presseaussendung über APA-OTS: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20070219_OTS0022/josefstadt-mathematische-gedenktafel-enthuellung.
*** ↑ Feferman, Dawson, Kleene, Moore, Solovay, Heijenoort (eds.): Kurt Gödel: Collected Works. Volume I: Publications 1929-1936. Oxford University Press, New York - Oxford, 1986, Seiten 37 - 43.
**** ↑ Schimanovich-Galidescu, Maria-Elena: Archivmaterial zu Kurt Gödels Wiener Zeit. 1924 - 1940; in Köhler, Weibel, Stöltzner, Buldt, Klein, DePauli-Schimanovich-Göttig (Hg.): Kurt Gödel. Wahrheit und Beweisbarkeit. Band 1: Dokumente und historische Analysen. Wien 2002, Seiten 135 - 147.
Das KGRC dankt Dr. Ewald Judt für die Fotos, die nach den Inschriften verlinkt sind.